Sound & #Recording: #Digitalisierung – Die Auswirkungen auf das Musikmachen 🎛 | #Mixing #Musik #Technik
Sound & Recording gehört zu den YouTube-Formaten, in denen die Menschen hinter den Klängen sichtbarer werden als zuvor. Hier gibt’s ein ausführliches Gespräch mit jungen Branchen-Leuten aus Studiowesen und Recording mit Einblicken in Werdegang und digitalisierten Arbeitsalltag.
#Mixing-Essentials (4) 🎛 | Hall und Delay
Die bisher besprochenen drei wesentlichen Kategorien des Mixings (Kompressor, Equalizer, Saturierung) beeinflussen, vereinfacht gesagt, die Charakteristika von Wellenformen, ändern die Lautstärke bestimmter Teile des Klangspektrums von Tiefen bis Höhen und ihre intuitiv wahrnehmbare Charakteristik, die man mit sprachlichen Metaphern wie „dünn“ oder „voll“, „glatt“ oder „rau“ beschreibt.
Was dabei bisher unberücksichtigt blieb, ist die Tatsache, dass sich Klangwellen in einem Raum ausbreiten. Entweder, sie erreichen ein menschliches Ohr direkt, ausgehend von ihrer Quelle, oder sie werden zunächst an anderen Orten reflektiert und deshalb mit zeitlicher Verzögerung und nur zum Teil zum Standpunkt des Hörers gelenkt. Wir verstehen uns schnell, wenn wir dabei von Hall sprechen. Ein besonderer Fall dieser Art ist das Echo, bei dem noch erkennbare Einzeltöne sich in bestimmter Anzahl und Schnelligkeit wiederholen – je nach Entfernung von reflektierenden Flächen.
Im Audio-Mixing wird der allgemeinere Begriff Delay (Verzögerung) verwendet, zu dessen Arten der Reverb (Hall) und das Echo zählen.
Hier drei Tutorials vom Recording Blog, delamartv und Martin Wolfinger zum Mixen von Hall:
Martin Wolfinger geht auch gesondert auf die Funktion von Hall für die Tiefenstaffelung eines Mixes ein:
Big Z gibt einen weiteren englischsprachigen Überblick zu wesentlichen Aspekten von Hall/Reverb:
Wer sich die Einstellungsmöglichkeiten von Reverb und Delay ansieht, findet eine sehr große Bandbreite von Stilvorlagen. Ihre Wirkung ist in sich noch einmal sehr variabel, indem die Intensität der Anwendung des Effekts (optional zzgl. mehrerer Parameter) ganz unterschiedliche Ergebnisse (oft bis zu irritierend-störenden Verzerrungen) hervorbringt.
Natürlich spielt für Raumwirkungen auch das Stereo-Spektrum eine Rolle, durch das dem Ohr Raumpositionen der Klangquelle signalisiert werden. Gezielte Ungleichgewichte im Delay nach links und rechts können z. B. auch für psychoakustische Lautstärke-Illusionen verwendet werden.
Der Begriff des Delays bezeichnet in der Praxis oft entweder einen begrenzten Einsatz als Verdoppelung von Klangereignissen im Abstand von Millisekunden (was schon neben Pegel, Kompressor und EQ ein weiteres Mittel der Verstärkung bedeutet). Das andere Extrem sind relativ lange nachklingende, meist leiser werdende Wiederholungen, die entweder subtil im Hintergrund eine Textur bilden, um das Gesamtbild voller zu machen (ohne zwingend deutlich herausgehört zu werden) oder die bewusst zur Erzeugung deutlich hörbarer Reihen von Klangereignissen eingesetzt werden. So können eher schlichte gespielte Tonfolgen komplexere Resultate haben. Weit über die Erzeugung bestimmter realistischer Raumillusionen hinaus (bezeichnet mit Stilen wie „Raum“ oder „Halle“) können Delays dann extrem artifizielle, vor den entsprechenden Effektgeräten und -Plugins nie dagewesene Klangwelten erzeugen.
#Mixing-Essentials (3) 🎛 | Saturierung
In den Erklärungsschritten dieses kurzen Überblicks zum Thema Mixing und Mastering haben wir nun schon die Dimensionen Lautstärke und Frequenz-Spektrum durchmessen. Sie lassen sich in der Visualisierung leicht auf einer Fläche in Höhe und Breite verteilen. Damit haben wir diese Visualisierung jedoch auch ausgeschöpft.
Einer weiteren Grundfunktion wie der Saturierung (zu Deutsch auch Bandsättigung) lässt sich nur noch mit Hörerlebnissen und deren Beschreibung nachspüren. Allgemein lässt sich dies vielleicht als eine Manipulation der ‚Dichte‘ und der ‚Klang-Textur‘ beschreiben – abhängig auch von den im Einzelnen verwendeten Effekten, die sich natürlich voneinander unterscheiden. In einem weiteren metaphorischen Vergleich kann man u. a. von einem ‚Aufrauhen‘ oder ‚plastischer Machen‘ des Sounds sprechen. Die Zahl der Plugins hierfür ist – wie die aller anderen – mittlerweile groß. Der Ursprung dieser Effekte ist eine Klangdifferenz, die sich zwischen rein digitalen und dabei eher rauscharmen Aufzeichnungstechniken gegenüber physischen Tonbändern früherer Zeiten ergibt. Es wird je nach Vorlieben heute noch praktiziert, Spuren auch nachträglich noch auf Band aufzunehmen und wieder zurückzuspielen. Viele der Plugins weisen durch ihre Namen und/oder ihr Design auf Tonband-Geräte hin oder emulieren gar spezielle Modelle dieser Hardware.
Holger Steinbrink erläutert es hier für KEYS auf Deutsch:
Hier drei weitere Tutorials zu den Grundlagen von Saturierung von Musician on a Mission, Sage Audio und Warren Huart von Produce Like A Pro:
Gespräche mit #Recording-Experten bei SOUND & RECORDING 🎙 🎤 🎧 | #Mixing #Tonstudio #Gespräch #Tutorial #BeiMirImStudio
Der YouTube-Channel von SOUND & RECORDING widmet sich in zwei Gesprächen mit Experten – Headliner: Clemens Matznick (Website) und Moses Schneider (Website) – speziell der Studio-Live-Situation bei der Tonaufnahme. Das sind reale Produktionsumstände für das, was dann musikalische Atmosphäre in vielerlei anderen Räumen wird. Immer wieder zeigen Äußerungen, wie einzelne solcher Aufnahmen langjährige Begleiter einer Biografie werden (wie auch hier von Moderatorenseite). Eminent am Klangereignis auf der technischen Ebene Beteiligte erhalten in solchen Internet-Formaten erstmals physische Präsenz.
#Mixing-Essentials (2) 🎛 | Equalizer (EQ)
Während Lautstärke/Amplitude gerne auf einer senkrechten Skala dargestellt wird, stellen die gebräuchlichen Displays und Diagramme das Ton-Spektrum von Bässen bis Höhen in der Waagerechten dar. Das wichtigste Instrument, um in Mixing und Mastering auf dieser Ebene einzugreifen, ist der Equalizer, kurz: EQ. In unterschiedlich feinen Aufteilungen (neben Tiefen, Mitten und Höhen noch tiefe oder hohe Mitten etc.) werden heute meist stufenlose Kurven verwendet.
Hier drei Tutorials für den Einstieg ins Thema – von Martin Wolfinger, delamartv und Jonas Wagner vom Recording-Blog.
Wie Pegel und Kompressoren sowie Limiter für die Lautstärke, wird das Zusammenspiel mehrerer Spuren hierdurch auf der Skala der Frequenzen ausbalanciert, sodass nicht zuviele Signale im selben Bereich miteinander konkurrieren.
Zu dieser Ausbalancierung gehören auch eher lokale und teilweise etwas extremere Absenkungen von Frequenzbereichen – da, wo sie zu besonders deutlichen Störungen führen. Es sind dumpfe Klangqualitäten, die so im Gesamtbild entstehen und mit dem EQ verhindert werden können. Dazu werden einzelne Spuren oder der gesamte Mix auf solche störenden Frequenzbereiche mit dem EQ durchsucht – man macht probeweise besonders laut, was dann in seiner Amplitude an dieser Stelle auf der Waagerechten abgesenkt wird.
Philipp Ernst von abmischenlernen erklärt es:
Dies im Zusammenspiel der Spuren besser zu erkennen, helfen heute zusätzlich avancierte Plugins, die durch simultanen Vergleich von Spuren und entsprechender Visualisierung die konkurrierenden Stellen im Frequenzband markieren. Die Angelsachsen nennen das Problem „Masking“, wie hier erklärt von Plugin Boutique am Beispiel des Plugins „Neutron 3“ von iZotope: